Sammelbände

Sub\urban, Zeitschrift für kritische Stadtforschung, Themenschwerpunkt: Stadt von Rechts?
zusammen mit Peter Bescherer, Tobias Bernet, Kristine Beurskens und Boris Michel, Mai 2019 Link

​Die Großstädte sind liberal, die Dörfer rechts – auf diesen simplen Nenner scheint man in den öffentlichen Debatten immer wieder zu kommen, wenn die räumlichen Dimensionen des aktuellen Rechtsrucks in den Blick genommen werden. Dass dies nicht nur unterkomplex ist, sondern diese ignorante und reduktionistische Verräumlichung insbesondere für marginalisierte städtische Bevölkerungsgruppen hochgefährlich sein kann, beweist der Themen schwerpunkt „Stadt von rechts?“ unseres aktuellen Hefts. Die insgesamt 21 Beiträge im Schwerpunkt verdeutlichen eindringlich die Strategien und Dynamiken der städtischen Raumnahme rechter Gruppierungen und diskutie ren auch, vor welchen Herausforderungen ihre kritische Beforschung steht.


Handbuch Drogen in sozial- und kulturwissenschaftlicher Perspektive
zusammen mit Henning Schmidt-Semisch und Ulrich Bröckling, Springer-Verlag November 2018 Link

Cover Handbuch Drogen​Die Beiträge dieses Bands kartographieren das soziologische und kulturwissenschaftliche Feld in Bezug auf Drogen und die mit ihnen verbundenen sozialen, gesellschaftlichen und politischen Praktiken. Der Inhalt• Kulturgeschichtliche Zugänge zu Drogen und Rausch • Drogen und Sucht • Theorie der Drogen: Soziologische und kulturwissenschaftliche Perspektiven • Drogenmärkte und Prohibition • Ethnografische Streifzüge • Klassische Beiträge zur Drogenforschung


Wörterbuch des besorgten Bürgers
zusammen mit Nancy Grochol/Tobias Prüwer/Franziska Reif, Ventil-Verlag 2016 Link
Zweite Auflage Januar 2017, dritte, erweiterte Auflage Januar 2018

+ Besorgt_Cover_D.inddVon »Asylindustrie« über »Merkeljugend« bis »Volkstod«: In Kreisen besorgter Bürger machen dieser Tage Begriffe die Runde, deren Unsinn nicht selbstverständlich ist. Dieses Wörterbuch kartografiert und kritisiert – unvollständig und selbst wertend – in 150 Einträgen den sprachlichen Zauber, der weite Teile der politischen Öffentlichkeit erfasst hat und der beharrlich mit stilisierten Ängsten spielt. Konsequent aus einer falschen Opferperspektive werden Tabubrüche inszeniert, um noch so derbe Zumutungen als verkannte Wahrheit zu deklarieren. Neben der politischen Schärfe, welche die Aufarbeitung besorgter Sprache unweigerlich zeigt, kommt auch (ungewollt) Komisches zum Vorschein: Wer etwa von »Volksverdünnern« spricht, hat nicht darüber nachgedacht, dass Besorgte – um im Bild zu bleiben – dann die Arterien der Gesellschaft verstopfen.


Wir sind nie aktiv gewesen. Interpassivität zwischen Kunst- und Gesellschaftskritik
zusammen mit Nico Koppo/Hagen Schölzel, Berlin: Kadmos 2011 Link

3086Die »kleine Theorie« der Interpassivität entstand in den 1990er Jahren gegen den Hype um interaktive Kunst und setzte dem Beteiligungswahn jener Jahre die Hypothese des sich selbst betrachtenden Kunstwerks entgegen. Zunächst standen kulturelle Phänomene wie das Dosengelächter oder Gebetsmühlen im Zentrum. Kann Glauben delegiert werden? Lässt das Lachen aus dem Off einer SitCom den Fernsehapparat an unserer Stelle genießen? Der Band knüpft neue Anschlüsse an verschiedene sozial- und geisteswissenschaftliche Themen und lenkt das Augenmerk auf den politischen Gehalt des Konzepts. Die Beiträge begegnen damit erneut der Interaktivitätsideologie, die – mittlerweile zum universellen Analyseraster aufgeblasen – eine allgegenwärtige Anrufung zum Mitmachen »mit Leib und Seele« legitimiert. Die für moderne Subjektivität grundlegende Trennung von aktiv und passiv, von Tun und Lassen, wird in der Perspektive der Interpassivität genauso fragwürdig, wie die (neoliberale) Hypothese interaktiven Mitgestaltens. Interpassivität eröffnet dagegen den Blick auf zahlreiche heterogene Phänomene, die sich dem ordnenden Zugriff des Interaktivitätsdiskurses zu entziehen vermögen. Die Frage allerdings, ob Interpassivität den Zugang zu Freiräumen bzw. politischen Alternativen eröffnet, oder ob sie das Abstellgleis einer »interaktiven« Gesellschaft beschreibt, wird durch die Autor_innen des vorliegenden Bandes unterschiedlich beantwortet.


Zwischen Sprachspiel und Methode. Perspektiven der Diskursanalyse
zusammen mit Maximilian Schochow, Bielefeld: transcript 2010 Link

9783837614299_216x1000Die Rede vom »Diskurs« gehört mittlerweile zum alltäglichen Sprachgebrauch – und die Diskursanalyse ist zum disziplinübergreifenden Trend mit jeweils fachspezifischen Ausrichtungen geworden.
In den Sozial- und Geisteswissenschaften jedoch ist die »Stabilisierung« der diskursanalytischen Methoden genauso zu hinterfragen wie der Versuch einer Abgrenzung zu anderen Methoden. Die Beiträge dieses Bandes gehen zwei grundlegenden Fragen nach: Inwieweit lässt sich die Diskursanalyse als »Tool« in Bezug auf ihre Anwendungsmöglichkeiten und ihr methodisches Gerüst präzisieren? Und: Welche Anschlussstellen ergeben sich in Hinblick auf andere Konzepte?


Das Politische denken. Zeitgenössische Positionen
zusammen mit Ulrich Bröckling, Bielefeld: transcript 2010
(dritte, unveränderte Auflage 2012) Link

9783837611601_216x1000Die Unterscheidung zwischen der Politik und dem Politischen ist eine, wenn nicht die Leitdifferenz zeitgenössischer Sozialphilosophie. Verweist der Begriff der Politik auf die institutionelle Ordnung, die staatliche Verwaltung des Gemeinwesens, so betont der Begriff des Politischen die unhintergehbaren Momente des Dissenses und Widerstreits, des Ereignisses und der Unterbrechung.
Das breite Spektrum an Theorieansätzen, die von dieser Unterscheidung ausgehen, gehört zum Kernbestand der Lehre in den Bachelor- und Master-Studiengängen der Politikwissenschaft, der Philosophie und der Soziologie, insbesondere in den Modulen zur Politischen Theorie, zur Politischen Philosophie und zur Soziologischen Theorie.
Der Band enthält einführende Überblicksdarstellungen zu den wichtigsten Theoretikern des politischen Denkens der Gegenwart, u.a. zu Rancière, Nancy, Badiou, Laclau/Mouffe, Latour und Derrida, und lässt sich ebenso als umfassendes Nachschlagewerk wie als Einführung zu einzelnen Autoren verwenden.